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Umkämpftes Mannschaftsremis der Hofer Schachsportler. PTSV-SK Hof und Aschaffenburg-Schweinheim trennen sich 4:4

Das Spiel hat eine kuriose Vorgeschichte: Am Vortag hatte der Mannschaftsführer und Hofer Schach-Stadtmeister Viktor Schindler seinen Sohn Thomas als Betreuer zu einem Tischtennismatch der Bayernligaherren - Thomas spielt für den TS Arzberg - nach Aschaffenburg begleitet, wo dessen Verein einen 9:7 Sieg einfuhr. Nach Ende des Spiels gegen 1.30 Uhr kamen beide glücklich aber erschöpft um 4.30 Uhr wieder in Hof an. Für Viktor Schindler hieß es dann bald wieder aufstehen: um 10 Uhr begann im Hofer Postsportheim das Schach-Regionalligaspiel - gegen Aschaffenburg! Die Hofer waren nach der Papierform an allen Brettern favorisiert, hatten jedoch noch nie gegen die Mainfranken gewonnen. Am Spitzenbrett baute Viktor Schindler mit den schwarzen Steinen eine zu Hoffnung berechtigende Position auf. Angesichts der für ihn zu kurzen Nachtruhe und der Gefahr, dadurch Fehler zu machen, bot er Remis an, in das sein Gegner einwilligte. An Brett 2 ging es dramatisch zu. Der Hofer Igor Shashkin lehnte in besserer Stellung ein Remisangebot seinen Kontrahenten ab, verlor jedoch wenig später einen wichtigen Zentralbauern und stand nunmehr auf Verlust. Er kämpfte aber verbissen weiter. Am 3. Brett übersah der Hofer Spielleiter Hans Hertel eine taktische Drohung seiner hochtalentierten 18-jährigen Gegnerin Nadja Berger. Diese ist in ihrer Altersgruppe bayerische Meisterin und deutsche Vizemeisterin und wird bei der Jugendweltmeisterschaft mitspielen. Hertel verlor Material und musste aufgeben. Aschaffenburg führte jetzt 1,5:0,5. An Brett 4 hatte sich Professor Michael Seidel kleine Vorteile erspielt, kam jedoch gegen seinen sich gut verteidigenden Gegner über ein Unentschieden nicht hinaus. Oldie Kurt Schleupner konnte an Brett 7 seine Pechsträhne nicht beenden. Er übersah in recht guter Stellung einen Bauernverlust, geriet in völlige Passivität und musste die Segel streichen. Aschaffenburg hatte damit seine Führung auf 3:1 ausgebaut. Professor Jörg Scheidt überspielte an Brett 6 seinen Gegner komplett und kam so in seinem dritten Einsatz zum dritten Sieg. An Brett 8 war der 12-jährige Spartak Galstyan eingesetzt, der bereits gutes Erwachsenenschach spielt. Er kam positionell in Vorteil, bemerkte dann jedoch einen für ihn möglichen Gewinnzug nicht und nahm ein Remisangebot an. Spartak hat sich inzwischen voll in die Regionalligamannschaft von Hof integriert. An Brett 2 hatten sich inzwischen die Verteidigungskünste von Igor Shashkin gelohnt; er schaffte aus nachteiliger Stellung heraus noch ein Unentschieden. Nun kam es beim Stand von 4:3 für Aschaffenburg alles auf das verbleibende 5. Brett an. Dort hatte sich der mit Schwarz spielende Professor Michael Wüst geduldig und gut verteidigt. Da verlor sein auf Sieg spielender Gegner durch einen überraschenden Springerzug Material und musste schließlich aufgeben. So war für Hof das Mannschaftsremis mit 4:4 Brettpunkten gerettet. Der PTSV-SK Hof führt nun zusammen mit Marktleuthen und Rottendorf mit 7:1 Mannschaftspunkten die Tabelle der bayerischen Regionalliga Nordwest an; dabei liegen die Saalestädter nach Brettpunktwertung auf Platz 2.

Die Einzelergebnisse, Hof zuerst genannt:

Viktor Schindler - Boris Fuks 0,5:0,5,

Igor Shashkin - Peter Lutz 0,5:0,5,

Hans Hertel - Nadja Beger 0:1,

Professor Michael Seidel - Horst Dommermuth 0,5:0,5,

Professor Michael Wüst - Franz Hefter 1:0,

Professor Jörg Scheidt - Roland Häcker 1:0,

Kurt Schleupner - Armin Hasenstab 0:1,

Spartak Galstyan - Uwe Haßelbacher 0,5:0,5.

Gesamtstand: PTSV-SK Hof - Aschaffenburg-Schweinheim 4:4.